DVB-T2 heißt freenet TV

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Gestern gab Media Broadcast bekannt, das neue DVB-T2-Angebot werde freenet TV heißen – nach dem Namen der Freenet AG, deren Tochter mobilcom-debitel GmbH die Media Broadcast GmbH Anfang März übernommen hatte.

Der neue Senderbetreiber kommt aus der Deckung: Zum Start der sogenannten „ersten Stufe“ von DVB-T2 am 31. Mai nennt der Betreiber von freenet TV, die Media Broadcast GmbH, den Namen des neuen Programmangebotes. Es trägt den Namen der Freenet AG, deren Tochter mobilcom-debitel GmbH den Sendemastbetreiber Media Broadcast GmbH zum 03.03.2016 für etwa 295 Millionen Euro übernommen hatte. Der Satelliten-Geschäftsbereich war im Deal nicht enthalten. Ab Ende Mai  werden in 18 Ballungsräumen (siehe Karte unten) zunächst sechs HD-Programme per Antenne ausgestrahlt:  Das Erste, RTL, ProSieben, SAT.1, VOX und ZDF.

DVB-T2 HD_LogoDoch nicht alle Programme werden unverschlüsselt übertragen: Die privaten Sender werden verschlüsselt mit dem CA-Verfahren irdeto gesendet. Zum Empfang sind entweder ein DVB-T-Receiver mit dem DVB-T2 HD Logo notwendig (siehe links) oder ein CI+-Modul, mit denen sich DVB-T2-taugliche TV-Geräte für den Empfang nachrüsten lassen. Ohne eingebautes Irdeto oder ein CI+-Modul kommen also lediglich die öffentlich-rechtlichen Sender rein. Dennoch soll der Empfang der verschlüsselten Privaten über ein Jahr lang kostenfrei bleiben – bis im ersten Quartsal 2017 die sogenannten zweite Stufe von DVB-T2 alias freenet TV startet.




Der Knackpunkt: Anders als die Pressemeldung von freenet TV bzw. Media Broadcast verspricht, sind Receiver mit eingebauter Entschlüsselung zum Start tatsächlich Mangelware. Erhältlich sind vorwiegend sogenannte FTA-, also Free-to-Air-Empfänger, die ausschließlich die unverschlüsselten öffentlich-rechtlichen Sender reinbekommen. Eines der ersten verfügbaren Geräte mit integrierter Verschlüsselung ist der Xoro HRT 8720 zum Listenpreis von rund 70 Euro. Die Modelle dieser Geräteliste sind bei weitem nicht alle im Handel.




Zum Regelbetrieb von freenet TV im Frühjahr 2017 sollen dann 20 Privatsender übertragen werden, die Kostenpauschale soll „im mittleren einstelligen Eurobereich“ liegen. Erwartet wird eine monatliche Gebühr von etwa fünf Euro wie für das HD+-Satellitenangebot auf Astra. Freenet TV verspricht, alle 20 privaten Programme würden mit 1080p übertragen, also – so der Netzbetreiber – anders als die bisherigen HD-Programme über Satellit und Kabel – in Full-HD-Qualität. Diese übetrifft jedoch nur dann die Qualität der Satelliten- und Kabel-HD-Programme, solange die Datenrate und das Encoding eine bessere Qualität überhaupt zulassen. DVB-T2-Programme werden mit dem neueren Codec H.265/HEVC übertragen, der gegenüber dem bislang für HD-Sender verwendeten H.264/AVC eine etwa doppelt so hohe Codiereffizienz verspricht – also eine etwa gleiche Qualität bei halber Datenrate.

Empfangsgebiete DVB-T2

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Autor

Recording, Musikproduktion und Schlagzeug zählen ebenso zu meinen Interessen wie Medientechnik und Broadcast. Nach Stationen bei Tonstudio Zuckerfabrik, R&P Showtechnik & Veranstaltungsservice, SWR, WDR und Axel Springer arbeite ich als freiberuflicher Technikjournalist und Medieningenieur. Dabei biete ich Fachartikel, Produktbeschreibungen und Content-Marketing für Verlage und Unternehmen.

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